Eine Zentralbank, heißt es, solle „unabhängig“ sein – eine „Vierte Gewalt“ im Staat. Doch Unabhängigkeit ist weder Garant für Kompetenz noch für politische Neutralität. Mangelnde demokratische Kontrolle erhöht sogar das Risiko geldpolitischer Verfehlungen. Von Jörg Bibow

Hunderte von Milliarden hier, Hunderte von Milliarden da: Die Summe der bereitgestellten Corona-Hilfsgelder, Kredite und Bürgschaften von EU, Bund, Ländern oder der Europäischen Zentralbank EZB hat die Billionengrenze längst überschritten. Der Laie fragt sich: Wo kommt all das Geld her? Alexander Kriwoluzky (41), Wirtschaftsprofessor an der Freien Universität und Abteilungsleiter beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), gibt Antworten. Von Gerhard Lehrke

Der Kampf gegen das Coronavirus reisst tiefe Löcher in den Staatshaushalt. Politiker verschiedener Parteien fordern, dass die Schweizerische National­bank (SNB) mit ihren Milliarden in die Bresche springt. Im Interview mit der NZZ erteilt das SNB-Direktoriums-Mitglied Andréa Maechler solchen Forderungen eine klare Absage. Von Thomas Fuster, Peter A. Fischer

In den vergangenen Jahren hat die Debatte über die Bedeutung von Zyklen an den Finanzmärkten für Konjunktur, Wirtschaftswachstum und Beschäftigung zugenommen. Das Problem: Der Begriff Finanzzyklus wird nicht einheitlich gebraucht. Zeit für eine Klarstellung, die in der aktuellen Situation auch für die EZB von besonderem Interesse sein könnte. Von Gerald Braunberger

Die amerikanische Notenbank kauft zum ersten Mal in der Geschichte Firmenanleihen im Wert von 750 Milliarden Dollar. Kritiker mokieren sich über diese staatliche «Sozialhilfe» für Unternehmen. Von Christof Leisinger

Die Schweizer sind hoch verschuldet – mit Hypotheken. Doch was passiert, wenn aufgrund der Corona-Krise und der Rezession Wohneigentum an Wert verliert oder Zinsen nicht mehr bezahlt werden können? Banken sehen in ihren Verträgen eine fristlose Kündigung bei Wertverlust vor, suchen aber zuerst das Gespräch. Von Bernhard Bircher-Suits

Der Gouverneur der griechischen Notenbank und frühere Finanzminister Yannis Stournaras lobt im Interview seine Regierung für die Arbeit in der Corona-Krise. Den Banken rät er zur Vorsorge – erinnert sie aber auch an ihre Verantwortung. Von Tobias Piller

Anders als der Name Libra (lat. für „die Waage“) vermuten lässt, war die Reaktion von Politik und Aufsicht auf das erste White Paper der Libra Association, in dem sie die Einführung eines Libracoins forcierte, unausgewogen kritisch - vor allem bezüglich Stabilitäts- und Datenschutzrisiken. Von Kevin Spur, Tobias Tenner und Siegfried Utzig