All in CBDC

Die Entwicklung eines digitalen Euro bietet neue Chancen für Europa, die jedoch nur genutzt werden können, wenn sich die Zivilgesellschaft an dieser Diskussion beteiligen kann, argumentieren Tristan Dissaux, Jézabel Couppey-Soubeyran und Wojtek Kalinowski in einem von mehr als 100 Wissenschaftlern und NGOs unterzeichneten Meinungsbeitrag. Von: Jézabel Couppey-Soubeyran, Tristan Dissaux und Wojtek Kalinowski

Die Schweiz ist auf digitale Währungen angewiesen. Während viele Zentralbanken mit deren Einführung für das breite Publikum liebäugeln, sieht die Schweizerische Nationalbank Innovationen auf diesem Gebiet als Sache der Privatwirtschaft an. Das Bewahren des Status quo sei jedoch keine Option, schreibt Martin Hess von der Schweizerischen Bankiervereinigung in einem Gastbeitrag auf finews.ch.

Ein digitaler Euro und andere innovative Zentralbankwährungen scheinen nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Sie sind eine Antwort auf private Geldformen und bieten eine Reihe von Vorteilen. Allerdings bergen sie auch Risiken, etwa für Kreditinstitute und die Notenbanken selbst. Von Dr. Jörg Zeuner, Chefökonom und Leiter Research & Investment Strategy, Union Investment

Die Geschichte des Geldes ist gleichzeitig auch die Geschichte der Versuche, das Zahlungssystem und die Geldschöpfung zu kontrollieren. Heute, wo die Kontrolle darüber in der Hand der Geschäftsbanken liegt, können die Zentralbanken mit ihren Bemühungen zur Wirtschaftsförderung weder die wirtschaftliche Stagnation noch die drohende Klimakatastrophe verhindern, sondern verstärken letztlich nur die Ungleichheit. Es ist Zeit, dieses skandalöse Kartell aufzulösen, und der Weg dahin liegt in der Einführung einer Kryptowährung der Zentralbanken. Von Yanis Varoufakis