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Ein Jahr danach

Ein Jahr danach

Nun ist bereits über ein Jahr seit dem Untergang der Credit Suisse vergangen. Damit gibt es nun nur noch eine international tätige Grossbank mit Sitz in der Schweiz.

Hier ein kurzer Rückblick auf das Verschwinden von 4 Grossbanken seit 1990:

  • 1990 Schweizerische Kreditanstalt übernimmt die Bank Leu

  • 1992: Übernahme der Schweizerischen Volksbank durch die Schweizerische Kreditanstalt

  • 1997: Fusion von Bankgesellschaft und Bankverein zur UBS

  • 2023: Übernahme der Credit Suisse durch die UBS

Politiker, die nach jedem Verschwinden einer Bank genau wussten, mit welcher besseren und ausgefeilteren Regulierung dies in Zukunft zu vermeiden wäre, waren jeweils medienwirksam zur Stelle. Bis es wieder soweit war und die nächste Bank wegen verschiedenen Problemen übernommen wurde oder sich in eine Fusion flüchtete.

Wobei bei vielen Menschen jedes mal wieder etwas Hoffnung aufkeimte, die massgeblichen Politiker könnten nach einer Übernahme oder Rettung einer Grossbank etwas daraus lernen, so hat sich diese mit dem Bericht des Bundesrates zur Bankenstabilität wieder einmal wohl vollständig zerschlagen. In diesem Bericht wird zwar auf 326 Seiten viel geschrieben, die ursächlichen Probleme werden aber nicht angegangen (Link zum Bericht). Diese Probleme sind aus unserer Sicht weiterhin die Geldschöpfung durch die Geschäftsbanken und die sich daraus ergebenden Folgen.

Eine Volltextsuche im Bericht des Bundesrates ergab keinen einzigen Treffer für „Vollgeld“. Dies war aber auch so zu erwarten.

Aber auch eine Suche nach „Geldschöpfung“ ergab keinen Treffer. Das Wort „Amortisation“ kam immerhin einmal in einer Fusszeile vor. Wenn nun weder die Geldschöpfung noch die Amortisation von Schulden den ihnen gebührenden Platz im Bericht des Bundesrates erhält, ist klar, dass keine wirkliche Lösung erwartet werden kann.

Und damit zeigt sich die ganze Problematik bereits wieder. Es soll weiter gebastelt werden. Hier eine kleine Regulierung und dort eine Anpassung der Verordnung etc. Bundesrat, Finma und die Nationalbank wollen den Banken nicht wirklich vorschreiben ihr risikoreiches Geschäftsmodell auf eine gesündere Basis zu stellen. Beim nächsten mal ist es dann der Bund, die Nationalbank oder eben eine grosse Bank aus dem Ausland, die die UBS retten wird.


Der CEO der UBS

Sergio Ermotti ist der aktuelle CEO der UBS.

Hier kurz sein Werdegang gemäss u.a. seinem LinkedIn Profil

1960 Geboren in Lugano

1975 – 1978 Corner Bank, Banklehre

1978 – 1985 Corner Bank, div. Positionen

1986 – 1987 Citi Bank, div. Positionen

1987 – 2004 Merill Lynch & Co, div Positionen

2005 – 2010 UniCredit Group, div. Positionen

2011 – 2020 UBS, Group CEO

2021 – 2021 Investindustrial Acquisition Corp. Board Chairman

2021 – 2023 Swiss Re, Präsident VR

2021 - Ermenegildo Zegna, Lead Non-Executive Director

2023 - UBS, Group CEO

Aus diesem Lebenslauf ist ersichtlich, dass Sergio Ermotti eine Banklehre als einzige Ausbildung aus dem Bankbereich aufzuweisen hat und sein ganzes Berufsleben bei div. Banken verbracht hat. Und doch hat er in einer Debatte mit Prof. Sergio Rossi massiv bestritten, dass Banken Geldguthaben erzeugen würden. Dies schreibt mittlerweile sogar de SNB in ihren Unterlagen. Aber sehen Sie selbst was Sergio Ermotti sagt:

https://www.youtube.com/watch?v=5m5ifQV4aIg

Das ebenfalls von ihm absolvierte „Advanced Management Program“ der Oxford University hat heute eine Dauer von doch immerhin 3 Wochen.

Mit dieser Ausbildung und Erfahrung leitet er die letzte verbleibende Grossbank der Schweiz und versteht doch das Grundprinzip einer Bank nicht richtig. Wie will er da die Risiken des Geschäftsmodells richtig abschätzen und entsprechend handeln können?

Aus dieser Tatsache zeigt sich, dass das Thema Geldschöpfung noch lange nicht den ihm gebührenden Platz hat.

Sergio Ermotti ist mit seinem Unwissen bei der Geldschöpfung sicherlich nicht alleine. Rund um die Abstimmung zur Vollgeld-Initiative wurde einmal ein SVP Ständerat gefragt, was er meinen würde, wie es wäre wenn alle Schulden zurückbezahlt würden. Er strahlte und fand diese Idee grandios. Die Tatsache, dass dann auch fast keine Bankguthaben mehr vorhanden wären, konnte er aber leider gar nicht nachvollziehen.

Geldschöpfung ganz kurz

Durch Kreditvergabe entstehen Buchgeldguthaben. Durch eine Rückzahlung von Krediten verschwinden Buchgeldguthaben. Wenn alle Kredite zurückbezahlt würden, wären auch fast keine Buchgeldguthaben mehr vorhanden.

Es bleibt also weiterhin viel zu tun

Bankfilialen als Teil des finanziellen Service Public?

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Es braucht eine Reform des globalen Geld- und Finanzsystems

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