Geldschöpfung durch Kreditvergabe: Wie Banken neues Geld schaffen
Einleitung
Geld – wir alle benutzen es täglich, doch wissen nur wenige, wo es eigentlich herkommt. Viele denken, Geld werde einfach „gedruckt“ oder von der Zentralbank in unbegrenzter Menge geschaffen. Doch die Wahrheit ist weitaus komplexer – und faszinierender. Tatsächlich entsteht der größte Teil unseres Geldes nicht durch Druckmaschinen, sondern durch die Kreditvergabe der Banken. Jedes Mal, wenn eine Bank einen Kredit vergibt, erzeugt sie neues Buchgeld, das als Guthaben auf dem Konto des Kreditnehmers erscheint. Dieses Geld ist aber nicht einfach da – es basiert auf einer Schuld, die der Kreditnehmer gegenüber der Bank hat.
Was bedeutet das für unser Verständnis von Geld, Wirtschaft und Wohlstand? Wie kann es sein, dass Geld gleichzeitig eine Forderung und eine Verpflichtung ist? Und welche Auswirkungen hat dieses Prinzip auf unser alltägliches Leben – von der Baufinanzierung über Konsumkredite bis hin zu unternehmerischen Investitionen?
Das Verständnis dieses Mechanismus ist entscheidend, um die Dynamik unseres Finanzsystems zu begreifen. Es öffnet die Augen für Chancen, aber auch für Risiken, die mit der Geldschöpfung durch Banken verbunden sind. In diesem Artikel nehmen wir Sie mit auf eine Reise hinter die Kulissen des Geldsystems, erklären verständlich und sachlich, wie neues Geld entsteht, und warum dieses Wissen jeden von uns betrifft. Und am Ende wartet eine spannende Erkenntnis, die viele überrascht und sicher zum Nachdenken anregt.
Wie Banken Geld schaffen: Der Kredit als Ursprung neuen Geldes
Wenn eine Bank einen Kredit vergibt, passiert etwas, das auf den ersten Blick überraschend erscheint: Es wird neues Geld geschaffen. Doch wie genau funktioniert das? Anders als oft angenommen, leiht die Bank dem Kunden nicht einfach das Geld, das sie zuvor von Einlegern erhalten hat. Stattdessen schreibt die Bank den vereinbarten Kreditbetrag direkt auf dem Konto des Kreditnehmers gut. Dieses sogenannte Buchgeld entsteht aus dem Nichts – es ist ein neuer Geldbetrag, der vorher nicht existierte.
Dabei entsteht eine Schuld: Der Kreditnehmer schuldet der Bank diesen Betrag. Auf der Bilanz der Bank erscheint nun auf der Aktivseite die Forderung gegenüber dem Kunden (die Kreditforderung), auf der Passivseite das Guthaben, das auf dem Konto des Kunden steht. So entsteht eine bilanzielle Gegenseitigkeit, bei der jede Geldschuld ein entsprechendes Geldguthaben gegenübersteht.
Warum das bestehende Geld nicht einfach „umgeschichtet“ wird
Viele glauben, Geld würde einfach von einem Konto auf ein anderes übertragen werden, wenn jemand einen Kredit bekommt. Das ist jedoch nicht der Fall. Geldschöpfung durch Banken bedeutet nicht die Umschichtung von bereits vorhandenem Geld, sondern die Schaffung von zusätzlichem Buchgeld.
Dieses neue Geld ist nicht physisches Bargeld, sondern elektronisch erfasst – Buchgeld. Die Geschäftsbanken erhöhen damit die Geldmenge im Wirtschaftssystem aktiv und wirken dadurch direkt auf Konsum und Investitionen ein. Gleichzeitig müssen sie sicherstellen, dass sie über genügend Reserven und Eigenkapital verfügen, um diese Kredite verantwortungsvoll vergeben zu können. Gesetze und Verordnungen regeln die Details.
Was bedeutet das für unser Verständnis von Geld und Wirtschaft?
Dass Geld durch Kredite entsteht, hat weitreichende Konsequenzen. Zum einen erklärt es, warum das Wirtschaftswachstum stark von der Kreditvergabe abhängig ist: Mehr Kredite bedeuten mehr Geld im Umlauf, was Investitionen und Konsum antreibt. Zum anderen bringt es Risiken mit sich: Wenn Kredite nicht zurückgezahlt werden können, hat die Bank ein Problem, was zu Finanzkrisen führen kann.
Dieses System schafft eine enge Verzahnung zwischen Banken, Kreditnehmern und der Gesamtwirtschaft. Es zeigt auch, warum die Geldpolitik der Zentralbanken allein nicht ausreicht, um die Geldmenge zu steuern, da die Geschäftsbanken eine zentrale Rolle in der Geldschöpfung spielen.
Mythen und Missverständnisse rund um die Geldschöpfung
Ein verbreiteter Mythos ist, dass Zentralbanken das Geld drucken und den Geschäftsbanken einfach bereitstellen. Tatsächlich sind es die Geschäftsbanken, die durch ihre Kreditvergabe den größten Teil des Geldes schaffen – und zwar innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Rahmenbedingungen.
Zentralbanken steuern zwar die Rahmenbedingungen, indem sie z.B. Mindestreserven festlegen oder Leitzinsen beeinflussen, doch das eigentliche „Geldmachen“ erfolgt in den Bilanzen der Geschäftsbanken. Dieses Wissen ist essenziell, um falsche Vorstellungen über Geldpolitik und Banken zu vermeiden und die Wirkmechanismen des Finanzsystems realistisch zu verstehen.
Warum es wichtig ist, dieses System zu verstehen
Unser Geldsystem basiert also auf einem komplexen Netz aus Schulden und Guthaben, die sich ständig gegenseitig beeinflussen. Dieses Prinzip hat direkten Einfluss auf unseren Alltag, von den Zinssätzen für Kredite bis hin zur Stabilität des gesamten Finanzsystems.
In weiteren Artikeln werden wir vertiefen, welche Rolle die Zentralbanken in diesem komplexen System spielen und wie sie versuchen, Geldmenge und Wirtschaft zu steuern. Bleiben Sie gespannt – denn nur wer die Grundprinzipien kennt, kann finanzielle Zusammenhänge wirklich durchschauen und bewusste Entscheidungen treffen.
Schlussfolgerung und Ausblick
Die Erkenntnis, dass Geld nicht einfach nur gedruckt wird, sondern vor allem durch die Kreditvergabe der Banken entsteht, ist ein Schlüsselfaktor zum Verständnis unseres modernen Geldsystems. Jede neue Kreditvergabe schafft neues Buchgeld, das unser Wirtschaftssystem antreibt – und gleichzeitig auf einer Schuld basiert. Dieses Prinzip zeigt uns, wie eng Geld, Schulden und Vertrauen miteinander verknüpft sind und wie sensibel das System auf Veränderungen reagieren kann.
Wer diese Zusammenhänge kennt, gewinnt nicht nur Einblick in die Funktionsweise der Finanzwelt, sondern auch mehr Sicherheit im Umgang mit Geld und Krediten. Es wird deutlich, warum wirtschaftliche Stabilität auch von der verantwortungsvollen Kreditvergabe der Banken abhängt und wie wichtig es ist, sich kritisch mit Geldpolitik und Finanzsystem auseinanderzusetzen.
Ich lade Sie ein, dieses Wissen aktiv weiterzugeben: Sprechen Sie mit Freunden, Familie und Kollegen über die Funktionsweise der Geldschöpfung. Je mehr Menschen verstehen, wie Geld entsteht, desto besser können wir gemeinsam finanzielle Risiken einschätzen und verantwortungsvolle Entscheidungen treffen. Dieses Thema ist nicht nur etwas für Experten, sondern betrifft uns alle – denn Geld begleitet uns täglich und beeinflusst unser Leben in vielerlei Hinsicht.
In weiteren Artikeln werden wir uns anschauen, welche Rolle die Zentralbanken in diesem komplexen System spielen und wie sie versuchen, Geldmenge und Wirtschaft zu steuern. Bleiben Sie neugierig – es lohnt sich, die Mechanismen hinter dem Geld weiter zu entdecken.